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Editionsbericht
Werkverzeichnis
Literatur: Bölsche
Literatur: Großstadtlyrik
Literatur: Magazin
Die moderne Großstadt ist baar aller Poesie, – wie oft das schon ausgesprochen worden ist! Man durchblättere die nachgelassenen Briefwechsel von Dichtern, die gezwungen waren, ihren Lebensabend im emporwachsenden Berlin, dem Berlin, das Großstadt vor ihren Augen wurde, zuzubringen. Klagen, nichts als Klagen! Das Ende aller Poesie ist dieses grauenvolle Häusermeer. Wer nicht die Mittel hat, wenigstens ein Drittel des Jahres fern von dieser kalten Welt in irgend einem Waldwinkel oder Seebade sich aufzuhalten, dem versiegt alsbald der heilige Quell, sein Herz wird leer und roh wie diese Steinkolosse, diese ungeheueren, schwirrenden Geschäftsräder, er geht unter an Leib und Seele.
Ich bin aus der Provinz nach Berlin gekommen, und was ich so oft gelesen hatte,
habe ich geglaubt. Ich habe mir unter ein paar Jahren berliner Leben etwas vorgestellt wie eine
bittere Kur, die man der Not gehorchend, schon einmal als moderner Mensch auf sich nehmen müsse zur
Stählung des Geistes; die Poesie, so dachte ich, müsse fein säuberlich im untersten
Gefache meines Koffers eingepackt liegen und liegen bleiben, bis diese schlimme Zeit der
zwangsweisen Nordpolfahrt überstanden sei, später, bei Waldgrün und Bachesrauschen sollte
sie schon wieder eine fröhliche Auferstehung feiern. Jahre sind vergangen und ich habe Berlin lieb gewonnen,
nicht, wie so mancher, weil ich hier in hervorragendem Maße mein materielles Glück gemacht hätte, sondern als Poet.
Wenn ich jetzt die Stadt durchwandere, vom Zentrum mit seinem wilden Strudel bis hinaus zur stillen
Vorstadt, wo Welt und Welt<,> Dorf und Großstadt, Häusermeer und wogende Saatfläche sich berühren, so
habe ich in mir nur ein Gefühl, das Gefühl der Ohnmacht gegenüber dieser Fülle
des poetischen Stimmungsgehaltes, dieser Ueberfülle, die fast erdrückt, die in ihrer
Größe nur einem gleicht, nämlich der Riesenstadt selbst. Ich habe mich sagen müssen:
woher kommt dieser Gegensatz, wo liegt der Grund für jenes schiefe, voreilige Urteil, das so
oft aus so gewichtigem Munde erklingt?
Mancherlei Ursachen treten hier zu gemeinsamer Wirkung zusammen.
Zunächst wird in einer ganz unberechtigten Weise die
[623] nervöse Ueberreizung, die das großstädtische Treiben bei jedem, der im
"Kampf ums Dasein" steht, notwendig hervorruft, mit dem poetischen Stimmungsgehalte,
der sich dem unparteiischen Beobachter aufdrängt, verwechselt. Das ist ja wahr:
das berliner Leben macht nervös, sobald man selbst ein Stück Berlin wird, selbst
mit in den Wettbewerb eintritt. Der moderne Dichter, der nicht mit Fortunas Beutel
geboren wird, muß ja nun auch um sein Leben ringen. Alljährlich drängen sich
ganze Schaaren von jungen, künstlerisch begabten Menschen nach der Hauptstadt. Zu
Hause haben sie lyrische Gedichte geschmiedet, von Sinnen und Minnen geschwärmt.
In Berlin packt sie das große Rad der Lohnarbeit für den Tag. Sie müssen
Feuilletons schreiben, um zu leben, sie müssen die Luft der Zeitungsdruckerei atmen,
in ihren Mußestunden ist ihre Beschäftigung das nervöse, unendlich wertlose Streiten mit
Genossen am Biertisch oder im Kaffe. Von Berlin sehen die jungen Leute eigentlich nichts,
sie sehen blos das Stückchen Facharbeit. Nun will der eine oder andere aber doch Romane
schreiben. Es entsteht die unglückliche Spezies des neueren berliner Romans.
Da ist alles mit dem roten Feuerschein krankhafter Nervosität beleuchtet. Die
Stadt erscheint halb als eine Hölle, halb als ein Ort der grauen Langeweile.
Alles ist Tendenz, die Menschen Karrikaturen, die Handlung im besten Falle eine
peinliche Kriminalgeschichte. Von den echten Stimmungen, die studiert sein wollen und zwar von ganz
gesunden Augen, von der echten realistischen Erklärung aus den Verhältnissen, ja selbst nur von irgend
welchen charakteristischen, der Großstadt eigentümlichen Situationen ist da kaum die Rede.
Es ist klar, daß der gesunde Leser sich von solchen Büchern mit einigem Schrecken zurückzieht
und den Mangel an Poesie, den er in diesen nervösen Stadtprodukten allerdings findet, auf die
Stadt als Objekt überträgt. Man wird mir einwenden, es gäbe auch wohlhabende Poeten in Berlin, solche,
die nicht in der Tretmühle säßen, die ihr wohlverdientes Auskommen hätten.
Diese aber zögen sich mit Abscheu vor der Großstadt als dichterischem
Gegenstande zurück. Leider könnte man hier bestätigend gute Namen nennen. Wie
Berlin seine jungen Dichter hat, die nichts kennen als Redaktionsstube, Bierlokal und
Kaffe, deren Lektüre die Fachzeitung, deren weibliches Ideal die Kellnerin und deren
Weltanschauung trotz des angeblichen Realismus die trockenste Bücherweisheit ist, so hat
es seine hochehrwürdigen älteren Herrn vom Pegasus, die absolut niemals irgend etwas von ihrer eigenen
Hauptstadt gesehen haben als C und W, Centrum und Westen, die eleganten Viertel, und
auch die nur in den eleganten Straßen und Häusern. Wenn man bei solchen Leuten
Entdeckungsfahrten in entlegeneren Winkeln der Stadt erzählt, so hat es den Anschein, als ob
man von Innerafrika oder Südamerika spräche, so groß ist das Interesse, so groß ist aber auch
die Unkenntnis beim Zuhörer. Und doch schreibt man auch in diesen Kreisen berliner Romane.
Selbst ein Mann wie Spielhagen ist hier nicht auszuschließen. Man nehme einen Roman wie seinen
"Neuen Pharao". Hier ist die Lektüre der Tagesblätter ebenso bemerkbar, wie die Kenntnis der
feinen und halbfeinen Salons in Berlin W.; von Kenntnis der Stadt und ihres echten Stimmungsgehaltes
keine Spur, ja überhaupt kein Anlauf, nach dieser Seite etwas zu bieten; einiges, was nicht zu
umgehen war, ist erfunden – und das ist falsch; anderes ist nicht gekannt. Der Leser
muß notwendig auch hier ein Gefühl unsäglicher Farblosigkeit bekommen, und hier wird er in
erhöhtem Maße die Schuld der Stadt beimessen, denn er weiß vielleicht von früher her, daß
Spielhagen (um bei dem
Beispiel zu bleiben) da, wo er zu Hause ist, etwa am Seestrande, immer ein
Meister des Lokalkolorits gewesen ist.
Das sind nun ein paar Gründe mehr äußerlicher Art. Es giebt aber auch solche von weit mehr innerlicher Natur. Man redet heute mit besonderer Vorliebe von den Gegensätzen zwischen Realismus und Romantik. Das spielt auch in dieses Kapitel der Großstadt-Poesie hinein, man muß die Dinge nur richtig fassen. Romantik ist ein böses Wort, fast so arg wie das allerdings noch etwas schlimmere Unglückswort Idealismus. Wenn man Romantik allgemein faßt als das lyrische Element der Dichtung, so ist es gar nicht in Gegensatz zu einem irgendwie vernünftigen Realismus zu bringen, denn eine Aesthetik, die uns die Lyrik streichen wollte, wäre vollkommener Wahnsinn. Fassen wir den Begriff aber enger! Nehmen wir etwa Eichendorff. Man beachte, wie eng hier das Stoffgebiet der Lyrik geworden ist. Träumereien, Weltflucht, ewige Sehnsucht nach dem Alten, Verlorenen: Waldesstille, Glockengeläut, bemooste Ruinen. Wer will leugnen, daß auch diese spezielle Art der Romantik herrliches geleistet hat. Das Instrument ist aber klein, man kann es nicht überall gebrauchen. Vor allen Dingen ist die Gegenwart nicht dafür gemacht. Die Poesie der Großstadt kann man nicht fassen mit Eichendorff's Augen. Mitten im Geklingel der Pferdebahnen, dem Geschmetter der Militärmusik, dem unablässigen Klappern der Balken an hundert aufwachsenden Häuserkolossen in dieser ganzen Gigantomachie des hellen Zeitentages kann man nicht wohl das Waldhorn blasen, ohne sich lächerlich zu machen, und ein Narr sucht hier nach dem "Mühlenrad im stillen Grunde".
Es liegt Humor darin und vorläufig noch ein echtes Stimmungselement, wenn in all' den
Spektakel der Weltstraße hinein auf einmal ein Orgeldreher seine Weise ertönen läßt,
aber das ist eben etwas anderes. Das gehört zu den großen Kontrasten der Stadt selbst,
ja, man könnte an diesem armen Orgeldreher ein ganzes Stück Berliner Geschichte aufzeigen,
den ganzen Uebergang von der gemütlichen Philisterstadt zur kalten Großstadt, wie er sich ausspricht in der
verschiedenen Stellung der Hausbewohner grade zu diesem Mann: hier noch heller Jubel aller Kinder
<und> weiblichen Bewohner des Hauses, wenn der Alte mit seinem quikenden Instrument in den
kleinen, schmutzigen Hof tritt, dort der strenge Zettel über dem Portierfensterchen
der eleganten Mietskaserne: "Musizieren verboten." Also so etwas gehört nicht hierher.
Tatsächlich werden diese Dinge unausgesetzt verkannt. Es leben uns genug junge Lyriker, die von der
Großstadt singen wollen, auf dem Tische des Kritikers häuft sich um Weihnachten ein
kleiner Eiffelturm von Proben an. Und was singen diese angenehmen Jünglinge uns?
In melancholischen Versen wird die allerdings nicht anzuzweifelnde Tatsache
ausgesprochen und rührselig bedauert, daß unter den Linden keine tausendjährige Eichen
mit altgermanischen Opferaltären in ihrem Schatten wachsen, daß die Spree kein
krystallklarer Bergquell ist und die Häuser der Friedrichstraße nicht idyllische
Schäferhäuschen mit jenen berühmten patriarchalischen Sitten der Bewohner, wie sie
nirgendwo vorkommen, sind. Wenn ich diese Form der Romantik verwerfe, so leugne ich
damit nicht im entferntesten das echte melancholische Element, das der
wahren Großstadt-Poesie allerdings in hohem Maße innewohnt. Es entspringt aus
Kontrasten, trägt aber nicht künstliche hinein. Eine Ueberfülle tragischer Motive im
eigentlichen Sinne umschließt dieses Häusermeer. Wo immer man es als ein Ganzes
zu sehen bekommt, überwiegt schon im rein Landschaftlichen der ernste, düstere
Eindruck, der dann leicht assoziativ, durch
Re[624]flexion, zu verstärken ist. Ein Sonnenuntergang über den rauchenden Schloten der
Weltstadt hat etwas dämonisches, er gleicht einem ungeheuren Brande, mehr Qualm als Licht
und das Licht tief abgedämpft zu fahlem Dunkelrot. Und selbst ein gesunder Rest echter
Naturromantik fehlt nicht, wenn er auch in keiner Weise dominierend hervortritt. Es liegt ein
schwermütig süßer Reiz in dem Baum, der aus dem wiederlichen Kerker jener zimmerartig engen berliner Höfe seine
schwachbelaubten Aeste wie hilfesuchend nach reiner Luft emporreckt, in der
Vorstadt-Lerche, die ihr Nest noch auf einem zwischen Häuserkolossen zufällig, in Folge irgend einer selbst wieder
tragischen mißlungenen Bauspekulation übrig gebliebenen Restchen Ackerland baut, die in der
Frühe ihr Lied hinaustrillert und doch kaum viel höher kommt mit ihren guten kleinen
Schwingen als die Mietskasernen ringsum hoch sind. Wer sucht, findet solche Motive zahlreich.
Man darf sich aber selbst hier nicht zur Einseitigkeit verführen lassen. Neben dem
melancholischen Stimmungselemente steht gewaltig und hinreißend <das> Motiv der
Größe, der Erhabenheit, der überwältigenden Herrlichkeit. Die Großstadt ist ja doch
in eminentem Sinne auch die Großtat der menschlichen Kultur auf ihrer gegenwärtigen Entwickelungsstufe.
Allerdings gerät man bei diesem Punkte sogleich wieder auf eine neue Streitfrage der
Poeten, der künstlerisch schauenden Menschen überhaupt. Die Großstadt hat grade in ihrer erfreulichen
fortschreitenden Seite ihren eigenen Stil, und es fragt sich, ob das Künstlerauge sich
darauf einläßt, denselben zu studieren, sich ihm anzupassen, oder ob es ihn in Stücke
zerschneidet und die Stücke einseitig und schablonenhaft nach älteren Mustern beurteilt.
Im letzteren Falle bleibt grade bei unserer neuesten und im sichtbarsten Emporgang begriffenen Weltstadt, Berlin,
verzweifelt wenig "Schönheit" übrig. Ich bin wiederholt mit Bekannten
(Poeten, Architekten und anderen) durch Berlin gepilgert. Im ganzen fanden sie Berlin schauderhaft.
Gnade fanden kleine Ecken, die Kirchen am Gendarmenmarkt: da fanden sie etwas von Rom; die Museumsinsel:
da herrschte klassischer Geist; dieses oder jenes Denkmal. Den Rathausbau nannte einer völlig
verfehlt, aus allerlei formalen Detailgründen; der Rest unermeßlich nüchtern; grauenvoll
vor allem vom künstlerischen Standtpunkt die riesigen Eisenhallen der Bahnhöfe,
grauenvoll die Häuserinseln, die endlosen Riesenstraßen der Vorstädte. Man nannte mir
Paris, man nannte mir Rom. Das waren Großstädte, die man sich gefallen lassen konnte.
Man sagte das im guten Glauben, man hatte es gelesen und das Auge darauf geschult, jede
korinthische oder jonische Säule mehr war ein Schönheitsbeweis, jede dampfumwallte eiserne
Bahnhofshalle ein Monstrum mehr. Dem Gesammtpanorama von Berlin fehlte es
vollends an jedem klassischen Linienschwunge, es war einfach abscheulich,
ohne Größe, ohne Stil. Ich persönlich kenne Rom oberflächlich und Paris ziemlich genau
aus eigener Anschauung. Ich weiß sehr wohl, daß ein Blick auf das Panorama von Berlin
vom Kreuzberg oder auf die Silhouette etwa vom Central-Viehhof her nicht zu vergleichen ist
mit dem Anblick der Peterskirche vom Pincio oder dem goldschimmernden Koloß der
Lutetia, wie ihn die Terrasse von Meudon zeigt. Falsch, grundfalsch ist nur der
angelegte Maßstab. Wer festklebt an der Schablone bestimmter klassischer Formen,
wer sich übertäuben läßt durch die
wohlgefälligen Linien einer Säulenreihe, durch den pomphaften
Lichtreflex auf einer Goldkuppel, wer mit einem Worte ganz und immerzu nur das Alte vertritt,
der Aesthetik kein Recht der Fortentwickelung zugesteht, der ist allerdings ewig verloren für
den Zauber moderner
Großstadt-Poesie. Niemand wird den Reiz leugnen, den auch auf uns heute,
die Kinder moderner Zeit, ein antiker Tempelbau ausübt wie die Berliner Nationalgallerie.
Dennoch liegt nicht hier der Schwerpunkt des Charakteristischen für die
Großstadt. Die gigantische Panzerschale der Bahnhofshalle am Alexanderplatz wäre hier viel eher zu nennen.
Herausgerissen aus dem Ganzen wäre sie häßlich, häßlich wären die
himmelhohen Neubauten, die endlosen Straßen, ganz hervorragend häßlich wären die Stangen
der elektrischen Lampen an der Leipziger Straße, das krause Notennetz der
unzähligen, die Giebel allenthalben überkletternden, die Straßen
überbrückenden, fast schon den blauen Himmel in ein liniiertes Blatt verwandelnden Telegraphendrähte.
Als Glied des Ganzen, ja als Machtglied, als Ausdruck des Kulturheraufgangs finde
ich das alles groß, erhaben, schön. Der Begriff der Erhabenheit ist längst als ein
ästhetisch zulässiger anerkannt. Auch das Assoziative, dem Gedanken an den idealen Gehalt
und Zweck Entspringende, ist seit Fechner in der vernünftigeren Aesthetik als
Faktor der Schönheitswirkung anerkannt. Es gibt kein Argument dagegen, daß die
Schönheitsempfindung des Menschen bildungsfähig ist, daß sie sich tatsächlich bei freier
Entwickelung im unbefangenen modernen Menschen schon nach der angedeuteten Seite hin wesentlich
umgebildet, herangebildet, zum Zuge der Zeit heraufgebildet hat. Das ist ein unendlich wichtiger
Gesichtspunkt für den Wert oder Unwert der Großstadt in der poetischen Betrachtung. Man soll
nicht zerpflücken zu Gunsten eines Prinzips, man soll sich vertiefen, soll lernen.
Mag der Rathausbau seine Schwächen im Detail haben; man soll ihn als wesentlichen,
typischen Betandteil des Ganzen fassen, da ist er ein erhabenes, ein schönes Glied.
Im letzten Grunde ist das Symbolische selbst in der klassischen Kunst, in
der älteren Kunst überhaupt unverhältnismäßig beherrschender gewesen, als
man gewöhnlich zugibt. Im Symbolischen aber fällt das Vereinzelte,
das direkt und an sich formal Wirksame ganz von selbst fort vor der
Forderung der Allgemeinheit. Das weiter auszuführen, hieße ein Kapitel zur neueren
Kunstgeschichte schreiben. Aber anzudeuten war die Sache auch für unsern Zweck.
Zur Großstadt gehört auch der Großstadt-Mensch. Poetische Stimmungsbilder aus der berliner Welt
müßten uns vor allen Dingen auch den Berliner zeigen, das Kind des Uebergangs von der
kleinen Spreestadt zur ungeheuren Reichs- und Weltstadt. Seltsam: der Berliner selbst ist ein schlechter
Beobachter. Er hat Sinn dafür, sich selbst zu karrikieren, aber nicht einmal in gutmütiger Art.
In unsern "Berliner Romanen" (abgesehen davon, daß die wenigsten von den echten Berlinern herstammen)
sind kaum die schwächsten Anläufe gemacht, den Berliner richtig zu schildern. Man wird an die
Stindeschen Buchholz-Geschichten erinnern. Nun, da sind einzelne gute Züge, aber
es ist das Unglück dieser Sachen, daß der Autor nicht blos Beobachter geblieben ist, daß
er auch Vollblut-Dichter werden wollte, dazu aber hatte er nicht das Zeug. So mischen sich in diesen Büchern,
die überdies durch forcierte Massenproduktion rasch bergab gegangen sind, in die trefflichsten Detailstudien nach
dem Leben die groben Spässe internationaler Situationskomik; und vollends die Anläufe
zur Vertiefung in's Ernste, die Versuche großstädtischen Hintergrund wirklich in entsprechender Größe
zu malen, bedeuteten den vollkommenen Bankerott des dichterischen Vermögens. Nichts erscheint auf den
ersten Blick so leicht und nichts ist tatsächlich so schwer, wie die Bewältigung dieser Großstadt-Stoffe
mit dem Mittel der scherzenden oder auch der scharfen Satire. Nein, schildern soll man diese Dinge vor allem, treu
[625] schildern. Das Tragische und das Komische darin kommen dann von selbst stark genug an's Licht.
Man darf sich auch durch die Lust am Heiteren nicht darüber hinwegtäuschen, daß, je tiefer man die
Menschen einer solchen Uebergangszeit zwischen Kleinstadt und Großstadt studiert, der
Schatten viel mehr werden als der Lichtpunkte. Frau Buchholz kommt sehr ähnlich massenhaft
in Berlin vor, das ist sicher; aber das Komische ihrer Halbbildung wird anderswo zur Tragödie,
die Kontraste, die in der Laune des Künstlers belustigende Schattenbildchen an die Wand zaubern,
liegen in der Wahrheit zentnerschwer auf den Menschen. Damit soll aber nun der anderen Spezies unseres neueren
Berliner Romans, der in schwärzestem Gewande einherwandelnden Ehebruchsgeschichte aus Berlin W,
wie sie etwa Paul Lindau geliefert hat, erst recht nicht das Wort geredet sein. Die feine französische Technik
kann hier ebensowenig darüber hinwegtäuschen, daß von typischen berliner Verhältnissen kaum ein
winziger Schatten vorhanden, und das Internationalste was sich nur entdecken läßt, der Spannung
wegen in die Mitte geschoben ist.
Einen letzten Punkt will ich noch kurz streifen. Man könnte ihn das historische
Motiv in dem dichterisch aufgefaßten Stimmungsbilde der Großstadt nennen.
Es ist bei anderen Weltstädten – ich erinnere blos an Paris – sehr viel stärker als bei Berlin.
Wer mit einigem Wissen ausgerüstet durch die Straßen der <Seinestadt> wandelt,
der sieht an allen Ecken und Enden mitten im Strudel der Gegenwart die Vergangenheit, er sieht Jahrhunderte,
die über den Platz, auf dem er steht, hinweggeschritten sind. Diese "Gespenster" reden mit,
sie arbeiten hinein in die Stimmung, sie beeinflussen den Dichter, er mag wollen oder nicht.
Wer den Platz anschaut, wo das Haupt des sechzehnten Ludwig gefallen ist, wer
die Stimmung des Ortes fassen will, der mag sich stellen wie er will: mitten in
das brausende Treiben der Menschen, das Rollen der Droschken, das Poltern des Omnibus
mischt sich ihm der alte Klang, das alte Bild. Ich glaube, man soll sich diesem Motiv,
wenn man ihm auch nicht entgehen kann, nicht zu einseitig hingeben, und Berlin ist
in dieser Hinsicht ein günstigeres Beobachtungsfeld als ein so alter Kultursitz
wie Paris. Was man selbst aus Berlin an solchen historischen Stimmungen herauslesen kann,
wenn man den Schwerpunkt bewußt und in berechtigtem Sonderzweck hierher verlegt, das
zeigen die Berliner Bilder von Julius Rodenberg, kleine Kabinetstücke, die jeder Poet als
Vorstudien von sehr hohem Werte begrüßen muß und die vielfach sogar durch die Form
wirklichen poetischen Wert erhalten.
Das ist einiges von dem, was sich dem Satze entgegenstellen ließe: Die Großstadt ist baar aller Poesie. In dieser allgemeinen Fassung lassen sich die Dinge nur andeuten, nicht eigentlich beweisen. Das Letztere bleib' Sache der Detailstudie. Das derbe Rad der Welt kreist rascher, als daß die ästhetische Betrachtung immer gleich nachkommen könnte. So wächst uns die Großstadt jäh über den Kopf, plötzlich steht sie vor uns als Riesengemälde, als Riesenepos der Wirklichkeit und fordert Einlaß in die kühlen Hallen der Systematik. Kein Wunder, daß das Wirrsal ein großes ist. Aber das empfängliche Gemüt des Menschen wird schon nachkommen. Als der Ideenkreis des Christentums an einem Pfingstmorgen der Weltgeschichte in die staunende Menschheit eintrat, schien die Stunde der Kunst geschlagen zu haben. Heute scheint es dem Besucher der Museen, daß an jenem Morgen der triebkräftigste Schößling der Kunst gesäet worden sei. So wechselt die Meinung vor dem Erfolg. Und sie wird auch wechseln vor der Tatsache einer Befruchtung der Kunst durch die Großstadt, durch diese Großstadt, die das Licht des Morgenrotes scheinbar schwärzt durch ihren Rauchatem, die für die trillernde Lerche keinen Himmel mehr hat und von dem Dichter fordert, er solle ein Mensch sein, wie alle, Nerven haben von Stahl und die Sonne nur zwischen Telegraphendrähten sehen.
Erstdruck und Druckvorlage
Das Magazin für Litteratur.
Jg. 59, 1890, Nr. 40, 4. Oktober, S. 622-625.
Die Textwiedergabe erfolgt nach dem ersten Druck
(Editionsrichtlinien).
Magazin für die Literatur des Auslandes online
1832-1915; wechselnde Titel
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Magazin_für_die_Literatur_des_Auslandes
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008893442
URL: https://digipress.digitale-sammlungen.de/calendar/newspaper/bsbmult00000334
URL: http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Zb-1110
Zeitschriften-Repertorien
Kommentierte Ausgabe
Werkverzeichnis
Verzeichnis
Bölsche, Wilhelm: Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie.
Prolegomena einer realistischen Ästhetik.
Mit zeitgenössischen Rezensionen und einer Bibliographie der Schriften Wilhelm Bölsches
neu hrsg. von Johannes J. Braakenburg.
Tübingen: Niemeyer 1973 (= Deutsche Texte, 40).
S. 100-161: Bibliographie der Schriften von Wilhelm Bölsche.
Bölsche, Wilhelm: Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie.
Prolegomena einer realistischen Aesthetik.
Leipzig: Reissner 1887.
URL: https://archive.org/details/dienaturwissens01blgoog
PURL: https://hdl.handle.net/2027/mdp.39015030762630
Bölsche, Wilhelm: Heinrich Heine.
Studien über seine Werke und seine Weltanschauung bis zum Tage seiner Abreise nach Paris.
Berlin: Trenkel o.J. [1887].
URL: https://archive.org/details/bub_gb_HJwTAAAAQAAJ
PURL: https://hdl.handle.net/2027/mdp.39015047756187 [Leipzig 1888]
Bölsche, Wilhelm: Vischer und Fechner als Aesthetiker.
In: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben.
Bd. 32, 1887, Nr. 40, 1. Oktober, S. 215-218.
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gegenwart_:_Zeitschrift_für_Literatur,_Wirtschaftsleben_und_Kunst
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/000059485
Bölsche, Wilhelm: Charles Darwin und die moderne Ästhetik.
In: Der Kunstwart. Rundschau über alle Gebiete des Schönen.
Jg. 1, 1887/88, 10. Stück, [20. Februar 1888], S. 125-126.
URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kunstwart
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/007925046
Bölsche, Wilhelm: Ein Lied der Menschheit.
In: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben.
Bd. 33, 1888, Nr. 15, 14. April, S. 232-234.
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gegenwart_:_Zeitschrift_für_Literatur,_Wirtschaftsleben_und_Kunst
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/000059485
Bölsche, Wilhelm: Eduard von Hartmann's "Philosophie des Schönen".
Eine Grabrede auf die schematisirende Aesthetik der Gegenwart.
In: Kritisches Jahrbuch.
Beiträge zur Charakteristik der zeitgenössischen Literatur
sowie zur Verständigung über den modernen Realismus.
Jg. 1, 1889, Heft 1, Februar, S. 9-29.
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/009792953
Bölsche, Wilhelm: Ein deutsches realistisches Drama.
In: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben.
Bd. 36, 1889, Nr. 41, 12. Oktober, S. 234-236.
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gegenwart_:_Zeitschrift_für_Literatur,_Wirtschaftsleben_und_Kunst
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/000059485
Bölsche, Wilhelm: Neue Dichtungen.
In: Deutsche Rundschau.
Bd. 62, 1890, Januar, S. 149-154.
URL: https://archive.org/details/deutscherundscha62stutuoft
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008891335
Bölsche, Wilhelm: Ziele und Wege der modernen Aesthetik.
Eine kritische Betrachtung.
In: Moderne Dichtung. Monatsschrift für Literatur und Kritik.
Bd. 1, 1890, Heft 1, 1. Januar, S. 29-34.
URL: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/16212
URL: https://www.digitalniknihovna.cz/nkp/periodical/uuid:76446450-3950-11e7-8881-5ef3fc9ae867
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008920272
URL: https://www.google.fr/books/edition/Moderne_Dichtung/sN8aAAAAYAAJ
Bölsche, Wilhelm: Theodor Fontane als Lyriker.
Zu des Dichters 70. Geburtstag.
In: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben.
Bd. 37, 1890, Nr. 1, 4. Januar, S. 5-7.
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gegenwart_:_Zeitschrift_für_Literatur,_Wirtschaftsleben_und_Kunst
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/000059485
Bölsche, Wilhelm: Der Lyriker Julius Hart.
In: Moderne Dichtung. Monatsschrift für Literatur und Kritik.
Bd. 1, 1890, Heft 6, 1. Juni, S. 377-382.
URL: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/16212
URL: https://www.digitalniknihovna.cz/nkp/periodical/uuid:76446450-3950-11e7-8881-5ef3fc9ae867
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008920272
URL: https://www.google.fr/books/edition/Moderne_Dichtung/sN8aAAAAYAAJ
Bölsche, Wilhelm: Naturforschende Aesthetiker und ästhetisirende Naturforscher.
Eine "unlustige" Betrachtung
[Rezension zu: E. Hallier, "Aesthetik der Natur" u. L. Jacobowski, "Die Anfänge der Poesie"].
In: Freie Bühne für modernes Leben.
1890, [Heft 31, 3. September], S. 820-823.
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Die_neue_Rundschau
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/009989681
Bölsche, Wilhelm: Die Poesie der Großstadt.
In: Das Magazin für Litteratur.
Jg. 59, 1890, Nr. 40, 4. Oktober, S. 622-625.
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008893442
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Magazin_für_die_Literatur_des_Auslandes
Bölsche, Wilhelm: Die Mittagsgöttin.
Ein Roman aus dem Geisteskampfe der Gegenwart.
3 Bde. Stuttgart u.a.: Deutsche Verlags-Anstalt 1891.
URL: https://books.google.fr/books/about/Die_Mittagsgöttin.html?id=aIR8SsolzV0C [Bd. 2]
Bölsche, Wilhelm: Neueste Lyrik.
In: Der sozialistische Akademiker.
Jg. 2, 1896, Nr. 1, Januar, S. 18-24.
URL: http://library.fes.de/sozmon/sak/somo-ak-1896.html
Bölsche, Wilhelm: Die sozialen Grundlagen der modernen Dichtung.
In: Sozialistische Monatshefte.
1897:
Nr. 1, Januar, S. 23-28
Nr. 2, Februar, S. 100-105
Nr. 10, Oktober, S. 564-567
Nr. 12, Dezember, S. 663-670.
URL: http://library.fes.de/sozmon/
Bölsche, Wilhelm: Paul Heyse als Lyriker.
In: Deutsche Rundschau.
Bd. 95, 1898, Mai, S. 275-280.
URL: https://archive.org/details/deutscherundscha95stutuoft
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008891335
Bölsche, Wilhelm: Novalis und das neue Jahrhundert.
In: Deutsche Rundschau.
Bd. 101, 1899, Oktober, S. 188-192.
URL: https://archive.org/details/deutscherundsch101stutuoft
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008891335
Bölsche, Wilhelm: Meyer's Literatur des neunzehnten Jahrhunderts.
In: Deutsche Rundschau.
Bd. 105, 1900, Oktober, S. 150-158.
URL: https://archive.org/details/DeutscheRundschauBd1051900Q4
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008891335
Bölsche, Wilhelm: Hinter der Weltstadt.
Friedrichshagener Gedanken zur ästhetischen Kultur.
Leipzig: Diederichs 1901.
URL: https://archive.org/details/hinterderweltst02blgoog
URL: https://digital.ub.uni-leipzig.de/object/viewid/0000001811
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/100372494
Bölsche, Wilhelm: Weltstadtpoesie.
In: Das litterarische Echo.
Jg. 5, 1902/03, Heft 1, Oktober 1902, Sp. 1-5.
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Zeitschriften_(Literatur)#529664-x
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/100178380
Bölsche, Wilhelm: Naturwissenschaft und Poesie.
In: Das litterarische Echo.
Jg. 6, 1903/04, Heft 1, 1. Oktober 1903, Sp. 1-8.
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URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/100178380
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In: Die Gartenlaube. Illustriertes Familienblatt.
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[PDF]
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008696504
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Hrsg. von Gerd-Hermann Susen.
Berlin: Weidler 2010
(= Wilhelm Bölsche: Werke und Briefe. Briefe, 1).
Bölsche, Wilhelm: Briefwechsel mit Carl und Gerhart Hauptmann.
Hrsg. von Edith Wack.
2 Bde. Berlin: Weidler 2018
(= Wilhelm Bölsche: Werke und Briefe. Briefe, 8).
Literatur: Bölsche
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im Kontext des naturwissenschaftlichen und naturphilosophischen Diskurses um 1900:
Wilhelm Bölsche.
In: Essayismus um 1900. Hrsg. von Wolfgang Braungart u.a. Heidelberg 2006
(= Beihefte zum Euphorion, 50), S. 49-71.
Cepl-Kaufmann, Gertrude: Wilhelm Bölsche und Richard Dehmel.
Eine Freundschaft?
In: "Was wir im Verstande ausjäten, kommt im Traume wieder".
Wilhelm Bölsche 1861-1939.
Hrsg. von Gerd-Hermann Susen u.a. Würzburg 2012, S. 137-158.
A. Dr. [= Albert Dresdner ?]:
[Notiz zu einem Vortrag von Bölsche über "Moderne Lyrik" (8.12.1891)].
In: Das Magazin für Litteratur.
Jg. 60, 1891, Nr. 52, 26. Dezember, S. 832.
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/008893442
URL: https://de.wikisource.org/wiki/Magazin_für_die_Literatur_des_Auslandes
In der Rubrik "Freie Litterarische Gesellschaft zu Berlin";
für die Zuschreibung vgl.
Wilhelm Bölsche: Briefwechsel. Mit Autoren der Freien Bühne.
Hrsg. von Gerd-Hermann Susen. Berlin 2010, S. 819.
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Metropolen in deutschen Kulturzeitschriften des Jahrhundertwende.
In: Europäische Kulturzeitschriften um 1900 als Medien transnationaler und transdisziplinärer Wahrnehmung.
Hrsg. von Ulrich Mölk.
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In: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben.
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URL: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gegenwart_:_Zeitschrift_für_Literatur,_Wirtschaftsleben_und_Kunst
URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/000059485
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Edition
Lyriktheorie » R. Brandmeyer