Christian Hofmann von Hofmannswaldau

 

Deutsche Ubersetzungen und Gedichte

 

Text
Editionsbericht
Literatur

 

An den geneigten Leser.

 

[1] DAfern derselbte auß vier Buchstaben / oder auf andere Weise mich kennen lernet / oder ich jhm auch zuvor genugsam bekant bin / wolle er von mir kein zuscharffes Urtheil fällen / vielmehr aber wolmeinende glauben / daß bey jtziger Schreibesucht / niemals meine Meinung gewesen / der Welt mit meiner Feder beschwerlich zu seyn / dem Drucker einige Mühe zu machen / oder die Buchläden damit anzufüllen / indem dieses / was in hiesigem kurtzen Begriffe zufinden / alleine zu meiner eigenen Belustigung / von mir [2] aufgesetzet worden ist. Es würde auch / wie ich es höchlich betheure / schwerlich einige Silbe von mir in das offentliche Licht kommen seyn / wenn nicht etliche vorwitzige Leute / theils von mir selbst erfundene / theils auß andern Sprachen übersetzte Wercke (so vielmahl / hin und wieder / übel abgeschrieben und dergestalt verkehret worden; daß ich meine eigene Kinder nicht mehr kennen können) sich unterstanden / mir zum schimpf und jhnen zum Nutzen durch den Druck bekant zu machen / dadurch ich endlich mit verdrüß genöhtiget worden / ein und das andere Stücke dergestalt heraußzugeben.

Jch scheue mich nicht zu bekennen / daß ich zu den Poetischen Sachen / von Jugend auff einen zimlichen Zug gehabt / und darinnen fast mein eigener Meister gewesen bin / massen ich denn keine gedruckte Anweisung dazu auffgeschlagen / und allein durch fleissige Uberlesung der reinen deutschen Reimen / reimen lernen / biß daß ich bey anwachsenden Jahren / vermittelst fleissi[3]ger Durchsuchung gelehrter Schrifften / auch endlich tichten und erfinden können / indem das erste alleine / der Pritschmeisterey gar nahe kommt / das andere aber / so zu sagen / der Poesie Seele ist.

Meine Jugend traff gleich in eine Zeit / da der gelehrte Mann Martin Opitz von Boberfeld / der berühmte Schlesische Buntzlauer / durch der Frantzosen und Holländer poetische Wercke angeleitet / mit seiner Feder in das Licht trat. Meiner Natur gefiel diese reine Schreibens-Arth so sehr / daß ich mir auß seinen Exempeln Regeln machte / und bey Vermeidung der alten rohen Deutschen Art / mich der reinen Liebligkeit / so viel möglich gebrauchte: Biß nachmals ich auff die Lateinischen / Welschen / Frantzösischen / Niederländischen und Englischen Poeten gerieth / darauß ich die sinnreichen Erfindungen / durchdringende Bey-Wörter / artige Beschreibungen / anmuthige Verknüpffungen / und was diesem anhängig / mir ie mehr und mehr bekant machte / umb nicht / was [4] sie geschrieben / nachzuschreiben / sondern nur derer Arth und Eigenschafft zubeobachten / und solches in meiner Mutter-Sprache anzuwehren. Jch kan leicht gedencken / daß ich diesen Vorwurff werde hören müssen / daß sothaner fernere Trieb mit Abweichung meiner Jugend auch hätte verrauchen / und nicht bey höheren Jahren mich ferner belustigen sollen; diesem werde ich zuantworten mich unterstehen / daß kein Mensch zufinden / so sich nicht in etwas ergetzte / und ich vielleicht ehe wegen dieser untadelhafftigen Belustigung / als er wenn er ohne Erhebligkeit mich zu kühn tadelt / werde entschuldiget werden können.

Poesie / dafern mir ein wenig außzuschweiffen erlaubet wird; ist eine Sache / derer sich die heiligsten Männer gebrauchet / und eine von der ältesten Erfindung genennet werden kan. Der grosse Mann Moises / so nach der Gelehrten Meinung / eher als jemand geschrieben / hat / nachdem jhn GOTT auß deß Pharaons [5] Händen errettet / und er nebenst seinem Volcke sich ausser der Gefahr gesehen / ein andächtiges Danck-Lied angestimmet. Wie denn auch Debora nebenst dem Barac nach erhaltem Siege wieder den Sisera, ein Helden-Lied jhrem Erlöser gesungen. Massen denn die Edlen Psalmen deß Königlichen Propheten Davids / das hohe Lied seines klugen Sohnes / Salomons, und nach dem Zeugnüß Tremellii und Junii, das Buch Hiob / Poetische Wercke seyn. Daß die ersten Gottes-Lehrer bey den Grichen / Poeten gewesen / bezeuget jhr berühmter Landsmann Aristoteles, und wird dieses Volck vor dem Musæo, Homero und Orpheus, als Poeten / keinen / der etwas geschrieben / vorzeigen können: Wie denn auch das Lateinische Wort Vates, nicht minder einen Poeten / als Gottes-Lehrer bedeutet / zum beweiß / daß die ersten Glaubens-Regeln in Poesie seyn vorgetragen worden. Daß Thales, Empedocles und Parmenides die natürlichen Dinge / Pythagoras und Phocylides die Sitten-Lehre / Tyrtæus die Kriegs-Sachen / und Solon [6] die Welt-Weißheit / wie auch die bekante Fabel / von der Atlantischen Jnsel (so Plato, wiewol ein Feind der Poesie / nachmals vollführet) Poetisch abgefasset haben / ist unschwer zuerweisen. Welcher gestalt die Alten Deutschen jhre Druiden und Barden gehabt / so GOtt und jhren Helden zu ehren / sich künstlich hören lassen / ist jedermann bekant. Und haben die halb erfrornen Lappen jhre Morse faurog, oder Hochzeit-Gesänge / wie nicht minder die neu erfundene Jndianische Lande / wie rauhe und wild auch dieselben gewesen / jhre Areitos und Haravac, also nennen sie jhre Poeten / unter sich gehabt: Zum Zeugnüß dessen ist folgender Satz eines verliebten Jndianers / so eine bunde tschischende Schlange vor jhm herstreichende gesehen / so in unserer Mutter-Sprache folgender massen lautet.

O aller schlangen Pracht / komm doch was zuverweilen /
Halt an dein tschischend eilen /
Verbleib doch was allhier /
So thustu einen Dienst der Liebsten und auch mir.
[7] Komm / Schwestrichen / komm bald / der kühle zugenüssen.
Sie ist allzeit beflissen /
Durch Künstler abgericht /
Zu mahlen / was jhr nur kommt vor das Angesicht.
So kan nach freyer Arth /
Nach deines Balges prangen /
Jch dieses bald erlangen
Daß sie mit jhrer Hand
Mir zubereiten wird ein schönes Gürtel-Band.
So müssen / glatte schlang / auch alle deines gleichen
Auff ewig vor dir weichen.
Es wird die scharffe Zeit
  Dir nicht beschwerlich seyn durch jhre Hefftigkeit.

Ja es hat die Wissenschafft / so gar lange Zeit in dem Christlichen Europa unter der Banck gelegen / sich nicht eher hervor thun können / biß Dante, Petrarca und andere / derer Gehülffen / mit jhrer Poesi hervorgerucket / daß also zusagen / solche daselbst / gleichsam der andern Wissenschafften Amme / wo nicht Mutter / worden ist. Welcher gestalt die Reimens-Arth auffkommen / seyn viel von den Frantzosen und Welschen zuergründen bemühet / einer wil / daß sie von den Sicilianern / einander / daß sie von den Provenzalen, (welche / so wol zuverwundern / die Poesi viel lange [8] Zeit unter jhren Troubadours alleine gehalten / und von denen ein gelehrter Mann meldet / daß sie mehr Poeten / als alle andere Völcker zusammen haben sollen) entsprungen sey. Es wird aber niemand läugnen können / daß die Hebrær die Reimens-Art / massen denn solches in der Arabischen Sprache / als der Hebræischen Absatze / auch üblich / zum ersten gebrauchet / und andere Völcker jhnen nur nachmals nachgereimet haben. Massen dann theils der neuen Lateinischen Poeten / als durch Nachlässigkeit / und eingeschlichene Barbarei / die Alte reine Arth / von jhnen nicht mehr zu sehr geachtet worden / zu reimen angefangen / daß man also den Ursprung der Reimen nicht zu tieff suchen darff. Da ich denn bekenne / daß kein Volck in Europa so zeitlich die Poesi / zur Annehmligkeit und in Ansehen bracht / als eben die Welschen / so solche auß der Provenzalischen Reimens-Arth / da sie lange einheimisch gewesen / herfür gezogen / und wegen Reinligkeit der Sprache dergestalt [9] verbessert / daß auch solche nachmahls allezeit auff einerley Arth / durch mehr als 300. Jahr ungeändert verblieben ist. Massen denn Petrarca, so viel lange Zeit der nachfolgenden Poeten Richtschnur gewesen / und Ariosto in seinem Orlando, Tasso in seinem Jerusalem, Guarini in seinem Hirten-Spiele / Marini in seinem Adone, Caporale in seinen spitzigen Spott-Reimen / Fulvio Testi in seinen artigen Gesängen / Achillini in seinen Sonnetten, Gratiani in seinem Granata, und hundert andere mehr / denen ich mit Verschweigung jhres Nahmens an jhrer Würde nichts entzogen haben wil / in der Schreibens-Arth nichts neues vorzeigen können / und nur durch etliche annehmlichere Sätze / geschärfte und löblichere Beyworte und andere entlehnte Arthen jhrer Arbeit einen schönen Anstrich gemacht haben. Die Frantzosen sind / auß Ursache / daß erst zu Zeiten Franzens deß ersten / so sich selbst in Reimen belustiget / jhre Sprache sich zimlich zu verbessern angefangen/ gar langsam [10] zur reinen Poesi gelanget. Dann ob gleich Abelard, in seinen Liebes-Liedern / Helinan in seinem Getichte vom Tode / Jean Revelois, Jodelle und Bais, Rudolph ein Graf von Soisson, Tibaut ein Graf auß Champagnien, und Alanus, Carls deß VII. Geheim-Schreiber / mit unterschiedenen Getichten / sich hervorgethan / so ist doch wegen der unartigen Sprache alles dergestalt harte und unannehmlich / daß ietzige verwöhnte Ohren / es nicht ohne Verdruß vertragen können. Wie obgemeldet / so ist unter Franzen dem ersten / wie in gemeiner Rede / also auch in Poesi / alles vollkommener worden / dazu dann Melin und Marot, besonders der letzte durch 50. Psalmen Davids / und andere zur selbigen Zeit nicht übellautende Getichte und kurtze Stichel-Reimen / sonderbar beförderlich gewesen. Zu Zeiten Carl deß Neunden / so sich selbst in der Poesi geübet / hat sich Ronsard ein geschickter Angoulemischer Edelmann herfür gethan / so auch alle vorhergehende an künstlicher Erfindung und [11] Liebligkeit weit übertroffen; wiewol er meiner Meinung nach den Grichischen und Lateinischen Poeten / besonders dem Homero und Pindaro, wie auch dem Catullo, Tibullo, und Propertio fast gar zu knechtisch angehangen / und in vielen Fällen dem natürlichen Verstande / und der Sprache zu viel gethan; dem der de Portes, Bellay, Bartas und mehr andere rühmlich nachgefolget. Wiewol nun diese und andere hurtige Leuthe / an sich nichts ermangeln lassen / so hat doch keiner das Werck so glücklich als Malherbe unter Henrichen dem IV. angegriffen / der nebenst der glückseligen Ubersetzung / deß drey und dreisigsten Buches auß dem Livio, und deß Buches von den Wolthaten deß Seneca, nachmahls auch in dem schönen Getichte von den Thränen Petri, worinnen die Anmuth und Liebligkeit der Poesi und die Kraft der Mutter-Sprache bestünde / seinen Nachkommenden genugsam bezeiget hat. Deme nachmals Theophile in dem Getichte / von dem Tode Socratis, und andern [12] Auffsätzen / wie auch Saint Amant in den schönen Gedancken von der Einsamkeit und dem erretteten Moises, Godeau in den Psalmen Davids / Moine in dem heiligen Ludewig / und andern lieblichen Dingen / Chapelain in der Orleanischen Jungfrau / Scuderi in seinem Alaric, die beyden Corneille in jhren Lust- und Trauer-Spielen / mit hundert andern rühmlich nachgefolget. Die Spanier seyn zimlich langsam auff den rechten Grieff der Poesie gerathen / und haben ohngefehr vor hundert und siebentzig Jahren (indem vor solcher Zeit / das meiste in jhren so genandten Romanzes, auff Arth der Moren Lieder / in Liebes- und Helden-Gesängen bestanden) sich herfür gethan: Boscan und Garcilasso haben zum ersten dieselbe recht angegriffen. Und ist vor jhnen keine richtig abgefaste Poesi / oder eintziges Sonnet zusehen gewesen / denen George de Monte Major in seiner Diana, da ein grosses Theil in Reimen ist / und der Fabel von Pyramo und Thisbe, Lopes de Vega in seinen Lust-[13] und andern Spielen / Quevedo in seinem grossen Poetischen Wercke / wie auch andere / als Castillejo, Ercilla, Juan Rufo und andere glückselig nachgegangen. Die Engelländer und Britten / wie sie vor Jahren genennet worden / haben zu jeder zeit sich als Liebhaber der Poesi bezeiget / wiewol nicht mit gleicher Glückseligkeit / indem jhre Getichte/ so etwas vortreffliches haben / meistentheils von neuen Leuten geschrieben sind. Weil bey dem Chaucer, dem Englischen Homerus, wie jhn die Lands-Leuthe nennen / und Robert of Glocester gar nicht die Gelehrigkeit / Kunst und Liebligkeit / wie in Edmond Spensers fearie Queene und Michael Draitons Poly-Olbion, Johnsons Lust und Trauer-Spiel / Quarles und Dons Geistlichen Getichten anzutreffen ist. So wol in Nieder- als in Deutschland ist iederzeit deß Singens und Tichtens sehr viel gewesen; aber mit schlechter Glückseligkeit / biß Daniel Heinsius der gelehrte und anmutige Kopff / sich herfür gethan / und die zierliche reine Arth [14] der Getichte in das Licht gestellet / dem nebenst vielen andern Cats in seinen erbaulichen Wercken / besonders in seinem Getichte vom Ehestande und dem Trau-Ringe / so zwar keine zu künstliche aber doch eine reine Redens-Arth führet / und von gar erbaulichen Sachen handelt / wie auch Hügens und Vondelen, so gar einer hohen Arth zu schreiben sich angemasset / nebenst Hofft und Westerbaen, Veens, Vos und Deker rühmlich nachgefolget. Die Hochdeutsche Poesie anreichende / ist solche in Gesängen auch noch im Heidenthum sehr üblich gewesen / massen denn die Druiden, der sich auch die Alten Gallier und Britten gebraucht / bey den Opfern / und sonst / jhre Stimme hören lassen: Die Barden aber die Heldenthaten jhres Volckes in Lieder bracht / so in Ermangelung der Schrifft dazumal an stat der itzigen Geschicht-Bücher gewesen / und gedachte Lieder auch in Schlachten und Kriegs-Zügen / zur Ermunterung vorgesungen / wie denn solcher Druiden und Barden Cæsar, Lucan, Am[15]mianus Marcellinus, Nonius und mehr andere gedencken. Solche Gesänge seyn nachmahls je mehr und mehr in Lauff kommen / und haben viel bey der damals zimlich harten und rauhen Sprache nicht übele Gedancken geführet / wie noch in vielen Klöster-Bibliotheken / als zu St. Gall / zu Eichstadt / zu St. Emeran in Regenspurg / und vielen andern Orten mehr dergleichen auff Pergament verzeichnet zufinden ist. Unter den ältisten Hochdeutschen Poeten / so viel mir bekand / ist der frome Mönch Ottfried von Weissenburg / der die Evangelia sammt den Außlegungen Achthundert Jahr nach Christi Geburt / zu Zeiten der Käyser Lotharii und Fridrichs / in Reimen gebracht hat / wiewol alles dieses so rauhe und unverständlich / daß man es leicht vor ein Werck einer außländischen Sprache halten dörffte; massen denn auch die unvollkommenen Schreibens-Arthen solches noch tunckeler gemacht / indem umb selbige und etliche nachfolgende Jahr / die Gurgel-Wörter / (weil sie das [16] C mitten / und in andern Orten der Silben im schreiben nicht zugebrauchen gewust / und mehrentheils ih vor ich / dih vor dich / ah vor ach gesetzet / dann das tschischende sch auß Mangel deß Ch / dessen sie sich nicht bedienet / nur mit einem S bezeichnet / die Sprache sehr unverständlich gemachet. Zum Zeugnüß dessen habe ich auß der Vorrede obgedachten Ottfrieds folgende unverständliche Reimen hierbey fügen wollen:

Ludouuic ther snello /
    Thes Wuisduames follo.
Er Ostarrihe rihtit all /
    So Frankono Kuning scal.
Ubar Frankono Lant /
    So gengit ellu sin Giuualt.
Thaz rihtit so ih thir zellu
    Thiu sin Giuualt ellu.
Themo si jamer heili
    Joh salida gimeini.
Druthin hohe mo thaz guat.
    Joh freuemo emmizen thur muat.
Hohemo gimuato
    Jo allo rihi guato.

So ich auf folgende Weise verdeutschen wollen:

[17] Der geschwinde Ludewig aller hohen Weißheit voll /
Der gantz Oesterreich regiert / wie ein Fränkscher König sol.
Uber dieses Fränksche Land gehet alle seine Macht /
Die Regierung / wie ich melde / hat er in den schwung gebracht.
GOtt verstärck jhm seine Güte und erfreu jhm seinen Muth /
Er erleucht' jhm sein Gemüte und gewehr jhm reiches Gut.

Nach diesem weiß man keinen sonderbahren / so sich herfürgethan / biß ohngefehr umbs 1100rte Jahr sich Cunrad von Wirtzburg / so in Käyser Friedrichs Hofe gar bekant gewesen / hören lassen / auß dessen Wercke folgende vier Reimen seyn / und schon etwas besser als obige lauten.

Herr Mars der rihset in den Lande /
Der hat den werden GOt Amur
Verhert mit Röbe und öch mit Brande /
Deß sind di minne worden sur.

Herr Mars der reiset in dem Lande /
Der hat den werthen Buhlschaffts Gott
Verhert mit Raub und auch mit Brande /
Dadurch die Liebe kam in Noth.

Dann ist Herman von Sachsenhausen ein Edler Ritter gefolget / so ein langes Getichte die Mörin genennet / hinter sich gelassen / darinnen er allerhand Gelücks-[18] Fabeln und Begebenheit im menschlichem Leben erwehnet; von dessen Arbeit aber ich nichts gesehen. Werner von Tüfen ist auch nicht zuverschweigen / der mit Käyser Fridrichen in Sirien wider Saladin den Sarazenischen König gezogen / welchen Krieg Er auch in Reimen sol beschrieben haben; folgender Satz wird jhm zugeeignet.

So we dir Werlt / so we im der dir volgen mus /
Din Lon is kranc / du gist den Angel jemer nach der süsse /
Din du treist Untruwe und allen Valsch uf dinen Rugge enbor.
Jh han in dinen Weg gesetzet minen Fuß:
Es wende GOt von Himle so wene ih dir volgen müsse;
Du zuhest mir den Heln / als einer jungen Kazen / vor.
Din Lon ist als ein richer Tröm /
Der nah dem shlafe swindet.
Du hasi in meinen Munt gestriket dinen Zöm:
Davon min Lip in diner Lere erblindet.
Ze dir ih nakent wart geborn / und sheide auh blos von dir:
Ein Linen Tuh für mine Shame / und anders niht / gist du ze Lone mir.

Ach weh dir Welt / und weh dem der dir folgen muß /
Dein Lohn ist schwach / du gibst den Angel nach dem süssen /
Auff deinem Rücken trägst du Falschheit Uberfluß;
Jch war auff deinem Pfad zu wandeln stets beflissen /
Der Himmel lencke mich von dieser glatten Bahn!
Sie wil durch scheufell mich wie eine Katze blenden /
Dein gantzes Reichthum ist gleich wie ein reicher Traum /
Der / wenn der Schlaf vorbey sich auch mit jhm muß enden.
[19] Du hast in meinen Mund geleget einen Zaum /
Davon der Lippen Krafft sich nicht mehr regen kan.
Nackend werd ich dir gebohren / nackend scheid ich auch von hier /
Ein Tuch vor meine scham das hastu mir erkohren /
Ein mehrers hab ich nicht von dir.

Wolfrom von Eschenbach ist ein Edler Schwäbischer Ritter nicht weniger lobens würdig / hat nebenst viel andern Getichten auch eines von Marg-Grafen Wilhelm von Narbone / und dem starcken Rennewart gemacht / er hat unter andern der Frauen wanckelbahren Sin beschrieben / darauß folgende Reimen:

Do sprach die Keiserinne /
Wir Fröwen han kürzen Mut:
Swas eine iez nit im sinne /
Gern sie es moren tut.

Da sprach die Käyserin /
Wir Frauen haben leichte Sinnen
Wozu man heute sie nicht überreden können /
Da wollen morgen sie auch ungebeten hin.

Heinrich von Efferlingen kommt auch billich in der Poeten Reih / so zu Ehren Ertz-Hertzogen Leopolden von Oesterreich viel Liebes-Getichte auffgesetzt / und sehr [20] berühmt deßwegen worden. Er hat viel Zufälle in seinem Leben / von seinen Widerwärtigen / meistens auß Neid erlitten / von dessen Arbeit mir aber nichts ins Gesichte kommen.

Walther von der Vogel-Weide ein Land-Herr ist nicht unter den geringsten gewesen / und hat ohngefehr umb das Jahr 1200. sich hören lassen / wie er dann dem Käyser Philippen ein Buch zugeschrieben haben sol. Jhm werden diese Reimen zugeeignet:

            Wer ziret nü der eren Sal?
            Der jungen Ritter Züht ist smal /
            So pfligent die Knehte gar unhövishe Dinge /
            Mit Worten und mit Werken öch.
            Swer züht hat der ist jo ir göch.
            Nemet war / wie gar unfüge für sich dringe:
            Hie vor do bertet man die Jungen /
            Die da pflagen vrecher Zungen:
            Nu ist es ire Werdekeit.

Wie zieret man den Ehren-Saal?
Der jungen Ritter-Zucht ist schmal /
Viel ungehöftes Werck ist bey uns eingedrungen
So wol mit Worten / als mit That /
Der ist ein Jeck / wer Tugend hat /
Schaut doch den Unfug dieser Zeit /
Vor strafte man die frechen Zungen /
Jtzt ist es eine Zierligkeit.

[21] Nicht minder ist Reinhard von Zwechin Lobenswürdig / dessen folgende Reimen seyn /

            Swer öch Turniren minnet also sere /
            Daz er da bi vergisset der Husere:
            Dern hat die Mazze niht behalten /
            Ein genüg Turniren das ist gut;
            Ze vil an allen Dingen / tut
            Bruch an den Lobe: so sagen die wisen Alten.

Wer seinen gantzen Sinn auff das Turniren lenckt /
Und an sein Haus und Weib dabey nicht mehr gedenckt /
Der hat kein rechtes Maß gehalten /
Ein mässiger Turnir ist löblich und auch gut /
Doch wer zu viel in allen Sachen thut /
Verlihrt den Ruhm / nach laut der weisen Alten.

Zur nachfolge derer haben mehr Fürsten und etzliche andere berühmte Leute sich in der Poesie geübet / und in jhren Getichten / so viel es die noch etwas rohe Sprache / so doch allezeit sauberer worden / leiden wollen / gar artige Gedancken blicken lassen. Darunter ein Fürst von Anhalt / dann Friedrich Graf von Liningen / Heinrich ein Marggraf von Meissen und nebenst einer grossen Anzahl anderer / auch [22] Heinrich der V. Hertzog von Breßlau / von welchem diese nachgesetzte Reimen mir bekant seyn /

            Swenne si stet gegen in ze Angesiht /
            Und si in mit trögen giht /
            Daz si in von Herze meine:
            Swer disen zwein geverlih si /
            Und wont mit valsher Hute bi /
            Der werde zeinem Steine.

Jndem sie gegen jhm jhr freundlich Angesicht /
Und den verliebten Glantz der Augen hat gericht /
Zum Zeichen/ daß sie es von gantzem Hertzen meine /
Wer diesen Zwey zu wider ist /
Und brauchet jrgend arge List /
Der werde bald zu steine.

Jch konte ferner hier ein Heer deutscher Poeten auf die Bühne stellen / aber ich wil mit dergleichen nicht beschwerlich seyn. Doch gedencke ich auch billich Heinrichs Frauen-Lobs / so mit vielen Getichten / so er zur Liebe deß Frauen-Zimmers aufgesetzt / diß zu wege gebracht / daß solches seine Leiche biß in die Kirche getragen und seine Grabstädt / jhm zuehren / mit Weine begossen hat.

Folgender Jahre ist die Poesie mei[23]stens unter gemeine Hände gerathen und von Erlauchten und Adelichen Gemüttern wenig gebraucht worden / doch ist nach Maximilian deß ersten Zeiten / ein Buch auff Poetische Weise verfertiget herauß kommen / darinnen gedachten Kaysers unterschiedene unglückselige Fälle und wunderbahre Begebenheiten / unter den ertichteten Nahmen / Fürwittig / Unfalo und Neidelhard / fürgestellet werden. Etzliche seyn der Meynung/ es wäre höchst gedachten Kaysers eigene Erfindung / so ich mich zwar nicht überreden lassen kan / aber doch es vor eines gutten Kopfes Arbeit halte / und dieses ist der Poet / darinnen ich im neunden Jahre meines Alters mich sehr belustiget / und die silben zehlen gelernet.

Jn abgelauffener Hundert-Jähriger Zeit / hat ein ehrlicher Bürger in Nürnberg / Hans Sachs sich herfür gethan / und in einem grossen Wercke allerhand Spiele / Gesänge und dergleichen / unter dem Nahmen eines Meister-Sängers in das Licht gestellt. Dessen Kopff und Art / [24] nach Beschaffenheit der Jahre / darinnen er gelebet / ich gar nicht tadele / und würde er / wann er bessere Wissenschafft von gelehrten Sachen / und genauere Anweisung gehabt hätte / es vielen die nach seiner Zeit geschrieben / und manche ungereimte Dinge uns sehen und hören lassen / weit vorgethan haben. Folgende Jahre ist die Deutsche Poesie nicht viel besser worden / biß ohngefehr vor funffzig Jahren / wie ich allbereit oben berühret / Opitz von Boberfeld / als ein ungemein Gelehrter und aufgeweckter Kopf / (dessen Dacia antiqua, so ich vor vierzig Jahren / als ich in Danzig täglich bey jhm auß und eingegangen / vielmahl in Händen gehabt / sich numehr gantz verlohren) die rechte Reinligkeit der Wörter und eigentliche Kraft der Bey-Wörter genauer beobachtet / und das Maß der Silben / richtige Reim-endung / gute Verknüpfung / und sinnreiche Spruche / seinen Getichten einverleibet. Wie Er denn in allen Stücken der Poesie / besonders in Ubersetzungen / vortreflich glückse[25]lig gewesen / welchem bald drey seiner Lands-Leuthe / als Tscherning / so sich sehr an seine Art gehalten / dann Colerus und Czepko rühmlich gefolget. Nach welchem auch Dach ein Preusse / dem die Lieder nicht übel gerathen / und Flemming ein Meißner / so vor andern ein Sonnet gar wol geschrieben / wie auch Rist ein Hollsteiner / so viel Geistliche Gesänge herauß gegeben / dann Titz und Mühlpfort als Poeten bekand worden. Dabey ich denn auch / deß weitbekandten Harßdörfers unvergessen / der zwey berühmten Sinnreichen Männer Gryphii und deß von Lohenstein schuldigst gedencke / so wie in allen Sachen / so sie angegriffen / also auch in jhren Trauer-Spielen / nach Art Sophoclis und Senecæ gefertiget / was ein hurtiger und gelehrter Geist kan / zur genüge erwisen.

Wie ich mich dan frey zusagen erkühne / daß wan man vor siebenzig Jahren / das gantze gelehrte Deutschland auffgefodert hätte / es nichts dergleichen in der Mutter-[26]Sprache würde haben verrichten können. Darauß wir dann / wie auß vielen anderen Anmerckungen sehen / daß die Alten / nachdem sie auß der Welt gezogen / die Brücke / in das Land deꝛ Wissenschaft zukommen / nicht hinter sich abgeworfen / sondern den Nachkommen auch Kraft übrig gelassen / etwas geschicktes und artiges aufzusetzen. Jch könte derer mehr nennen / so sich in der Deutschen Poeste geübet / weil mir aber unwissende ob es allen lieb seyn möchte / daß jhr Nahme bey dieser gelegenheit bekant seyn solte / so ziehe ich mich bescheiden zu rücke. Diß werde ich mich noch beyzufügen unterstehen / daß durch gedachter Männer Fleiß und Nachsinnen / die Deutsche Poesie so reine worden / daß sie der außländischen nichts mehr nachgiebet. Dieses gestehe ich gerne / daß die Welschen / wegen jhrer ingemein angebohrnen Verstandes und Scharff-sinnigkeit / an gutten Erfindungen (wiewol auch bey allen nicht alles von gleicher gütte) den Deutschen manches mal zuvorgehen / sie haben aber [27] auch in jhrer Poesie so vieler Freyheit sich bedienet / daß wer nicht etzliche Zeit sich darinnen umb gesehen / wegen Verschneid- und Zusammenziehung der Silben / und Einmischung vieler ungemeiner und sonst ungebräuchlicher Wörter / wie jener von den Grichen saget / es vor eine frembde Sprache halten wird: Wie dann auß folgendem / wie viel erlaubnüs sie in jhren Reimen sich angemasset mit mehrem erhellet. Als vo, vor voglio, opre vor opere, Domino vor Dominio; lettre vor lettere; merto vor merito, massen dan Tasso pro vor pronto in folgender Reimen Zeile zu gebrauchen sich nicht scheuet.

Potente di consiglio e pro di mano.

Wie dann solche auch ohne unterscheid der langen und kurtzen Silben / allein auff die Anzahl derselben und die Reim-endungen / so auch vielmal nicht zum besten beobachtet werden / alleine bedacht seyn.

Die Frantzosen handeln jhre Poesie eben auff diese Art / und lassen jhnen die länge und kürtze der Silben wenig ange[28]legen seyn / massen dann Corneille in der Comedie Cid genannt / so jhn erstlich berühmt gemacht / und darüber so viel hurtige Gemüther / vor und wieder jhn / jhr Urtheil gefället / bald in dem ersten Reim deß ersten Drucks es mercklich blicken läst /

Entre tous les amans dont la jeune ferueur.

Welches eben so lautet / als wenn ich im Deutschen setzen wolte:

Unter den Liebenden die mich treulich gekennt /

Und jhre Poeten Reimen in gemein auff mèr amèr auf aimant aimant, vin fin das ist / als wenn ich im Deutschen auf Schale / Schale / Gewahr / wahr / hütte / behütte / Zige / Züge / und dergleichen setzen wolte.

Wie denn auch die Spanier / wiewol etwas sparsamer jhre Freyheit brauchen / und dann Holl- und Engelländer sich auch zum theil dazu gewöhnet haben.

Den geneigten Leser aber mit der[29]gleichen verdrüßlichen Dingen nicht länger auffzuhalten / so stelle demselben ich ohne fernere weitläuftigkeit / deß berühmten Guarini Getreuen Schäfer vor / so nach vielem Verlauff der Jahre / noch eben den Ruhm / (eine ungemeine Glückseligkeit Poetischer Wercke!) den er jhm auff der Fürstlichen Saphoischen Schau-Bühne erworben / unverruckt erhalten. Jch habe mich erkühnet / nachdem zwey Personen vor mir hand an denselben geleget auch meine Feder daran zuversuchen. Jch verachte nicht derselben Arbeit / lobe aber auch nicht die meinige. Doch getröste ich mich / daß ich nicht in allem werde geirret haben / und etwan noch ein und der andere Reim dem Geneigten Leser gefallen werde. Jch muß bekennen / daß es schwer ist / etwas auß einer in andere Sprache zu übersetzen / daß man auch keiner Gewalt thue / die Kraft der Wörter nicht schwäche / und den Jnhalt nicht dunckel mache. Jn dem Wiederschall habe ich mich einer Freyheit unterstan[30]den / die ich nicht wol habe vermeiden können: Weil es unmöglich gewesen durch Gebrauch gleich-lautender Wörter / solchen zu übersetzen / und mir also anders nicht habe zu helffen gewust. Jch gedencke von meiner Arbeit nichts mehr / und lasse Amarillen und Mirtillo jhr / und auch mein Wort reden.

Mein anderes übersetztes Werck betreffende / deß Socratis Tod genennt / unterwerffe ich gleichfals deß Geneigten Lesers Urtheile. Zu meiner Arbeit hat der berühmte Frantzösische Poet Theophile, jhm aber zu seiner Plato Anlaß gegeben / der den Tod deß Socratis in seinen Gesprächen weitläuftig beschrieben / und dabey der Unsterbligkeit der Seelen gedencket. Da ich solches zu übersetzen anfing / hatte ich mehr Feur und Freudigkeit als jtzund / und wundere mich auch noch / wie in der damahligen Jugend ich ein so trauriges und unlustiges Werck habe zu ende bringen können. Vor junge und Welt-liebende Leute ist dieses [31] keine zu anmuthige Speise / doch hoffe ich / daß etzliche / den die ernsthafte Sachen nicht gantz zu wieder seyn / und dan die Mühe nehmen werden / ein paar Blätter darinnen umbzuschlagen / leicht glauben werden / daß ich die Gedancken vielmal hin- und wieder lencken müssen: Jndem man / andere Schwerigkeiten zugeschweigen / in solchem Getichte schwerlich mehr Reimen / als in dem Frantzösischen Wercke finden wird.

Die Helden-Briefe anreichende / so ist das meine eigene Arbeit und nichts entlehntes. Jch hoffe es werde / weil viel Grosser und meistens Deutscher Leute darinnen gedacht wird / der Purpur durch meine Feder nicht befleckt / und jhre Asche / vor der ich tausendmal die Knie beuge / nicht verunruhiget worden seyn. Die ungleiche Begebenheiten darinnen seyn Früchte der Liebe / so wie Africa allezeit etwas abentheurliches vorbringet / und Jrrthümer gleichen dem Reife / so eben so wol auff die ge[32]krönte Granaten / als die sauren Wald-Aepfel fällt. Die Art zu schreiben darinnen ist geläuffig / leicht / und mehr lieblich / als prächtig / dazu dan Ovidius mein Anführer gewesen. Viel von Heydnischen Göttern und übersteigenden gezwungenen Redens-Arten / wie auch andere gemeine Schul-Possen / werden hier wenig zufinden seyn / und machen die den enthalt der Sachen eigentlich bedeutende Wörter / etzliche kräftige Bey-Wörter und andere mit Verstande angewendete Kleinigkeiten / die gantze Verfassung meines Schreibens. Lange auf Kunst und weitgesuchte Dinge zu dencken / oder über allen Wort-Sätzen Rath zu halten / und drüber in den Nägeln zu klauben / ist kein Werck von meinem Gemüthe. Und wird kein Ohr oder Auge / wie zärtlich und empfindlich es seyn mag / durch ein zuschlipfrig oder zu kühnes Wort beleidiget oder beflecket werden können. Das übrige seyn zusammen gelesene Stücke / die ich von vielen andern abgesondert / [33] vorher gesetzte Aufsätze begleiten lassen wollen. Die anderen Lust-Getichte / so noch unter meinen Händen liegen / habe ich / zu ungleichem Urtheil nicht anlaß zugeben / mit fleiß zu rücke gehalten / massen denn auch viel dergleichen meiner Poetischen Kleinigkeiten allbereit in unterschiedenen Händen seyn.

Das vornehmste / was ich mir vor etlichen Jahren fürgenommen / zu Vergnügung meiner Landsleute in das Licht zubringen / ist unter meiner Hand / und so zusagen in der Mutter ersticket. Nicht zwar auß unkräften solches zu völliger Geburt zubringen / sondern allein auß Mangel etlicher guter Freunde / so mich ein wenig darzu aufgemuntert hätten. Jtzund ist mir das Feuer ziemlich außgegangen / und der rechte Zug zu einem langen Wercke etwas schwächer worden / massen denn auch der Anfang dessen was ich / wie obgemeldet / unter meine Feder genommen / allbereit zu Asche worden ist.

Der geneigte Leser wird wenig der[34]gleichen mehr von mir sehen / denn ob ich schon etwan noch eine Regung finden möchte / eines / und das andere von Lust-Sachen aufzusetzen / so schicken sich doch zu solchen 26. Jahr besser als 62 / auch stehen dergleichen bundte Gedancken mir so übel an / als bundte Bänder auf meinen Kleidern / weil einem auf Eiß schlafenden nicht wol von Rosen traumen kan. Jch hoffe / es werde der geneigte Leser meine Fehler / mit seiner Sanfftmuth und Bescheidenheit verdecken / und gedencken / daß Jrrthum und Menschligkeit in einer Hütte / ja unter einem Hutte zu wohnen pflegen: wie ich mich denn endlich getröste / daß der / so ein zu scharfes Urtheil über mich oder meine Arbeit fällen wird / nach genauer Untersuchung auch nicht ohne Fehler werde gefunden werden.

 

 

 

 

Erstdruck und Druckvorlage

C. H. V. H.: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte.
Mit Bewilligung deß Autoris.
Breslau: Fellgiebel 1679. - Hier: 34 Seiten; ungezählt.

Die Textwiedergabe erfolgt nach dem ersten Druck (Editionsrichtlinien).

URL: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679

 

 

Werkverzeichnis Hofmannswaldau

 

 

 

Literatur

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Edition
Lyriktheorie » R. Brandmeyer